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Tatort Graz: Paradies

Der erste Tatort nach der unsäglichen Sommerpause stammt aus Graz und das ist gut so. Einen langweiligen Luzerner Tatort hätte ich heute abend wohl nicht einfach so überstanden.

Was man dem österreichischen Tatort einfach zugute halten muss, sind die tollen Dialoge zwischen Bibi und Eisner. Ganz im Ernst: da merkt man, die Leute, die das geschrieben haben, stecken nicht mit einem Bein im Sarg.

Ganz anders die Protagonisten des heutigen Krimis, Gertrud Roll als Helene, Peter Fröhlich als Horst und allen voran: Peter Weck als Paul Ransmayr. Sie sind allesamt Rentner in einem mehr als fragwürdig ekelhaft eingerichteten Seniorenheim. Wenn man diese alten Menschen in ihrem dunkeln Wohnräumen sitzen sieht, kriegt man Mitleid und fragt sich, warum die nicht längst eine Revolution ausgerufen haben.

Insgeheim haben sie schon lange angefangen zu rebellieren: Die Bewohner des Heims schmuggeln nämlich Medis beziehungsweise Crystal Meth über die ungarische Grenze. Aus diesem Grunde mussten nämlich schon Bibis Vater ganz und später der pensionierte Kollege Sommer fast ins Gras beissen.

Peter Weck ist für einmal in einer seit langer Zeit ungewohnten Rolle zu sehen. Er spielt keinen braven Familienvater, sondern einen alten Mann, der zu allem bereit ist, um seine letzten Träume zu erfüllen.

„Paradies“ hört denn auch nicht mit Glockengeläut und Handschlag auf. Nein. Das Ende ist blutig und verzweifelt und passenderweise in Zeitlupe.
Davon will ich mehr.

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