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Kochen ist hart. Zusehen auch.

Ein gutes Vierteljahr ist es her, seit „Al dente“ mit dem unverzichtbaren Sven Epiney und seinen Marx-Brothers-Kumpanen Studi und Sibylle nicht mehr läuft. Wir dachten alle schon, dass wir nun endlich von einem unerträglichen Stück Schweizerischer Fernsehgeschichte befreit sind.

Weit gefehlt!

Wie so oft im Leben erweist sich die überwundene Qual als die zurückgelassene Freude. So ist es auch mit „Ab in die Küche“. Drei Teams, bestehend aus je zwei wackeren Eidgenossen, die allesamt des Kochens nicht fähig sind, kämpfen darum, mit ihren Gerichten prämiert zu werden. Das Konzept ist simpel: die beiden Spitzenköche kochen vor, die Schüler machen es nach (oder versuchen es zumindest) und befolgen die einfachen Tipps der Profis.

Diese Sendung ist ein müder, helvetischer Abklatsch der Vox-Erfolgsserie „Unter Volldampf“ (Original: Under Pressure). Torsten Götz und Françoise Wicki besitzen weder genügend Ausstrahlung noch Begeisterungsfähigkeit, um Kochschüler und Publikum zu fesseln. Wickis nasale Tätschmeisterstimme nervt nach fünf Minuten schon so gehörig, dass der Autor versucht ist, die DVD mit dem Knisterfeuerchen einzulegen, um nur einfach diesen furchtbaren Ton aus dem Ohr wegzukriegen. Die Revierkämpfe der „Schüler“ sind langweilig, wenn auch westentaschenpsychologisch vielsagend: Manch eine Hausfrau oder ein Maurer wird sagen: „Dieser Scheiss kommt mir doch bekannt vor. Aber brauch‘ ich das wirklich zum Feierabend?“

Lieber Leser, Sie werden es ahnen. Nein, das haben Sie nicht nötig. Falls vorhanden, legen Sie sich doch bitte eine entstaubte Videokassette mit Kathrin Rüeggs und Hans O. Feißts legendärer Sendung „Was die Grossmutter noch wusste“ ein. Zwar sind Sie nachher auch nicht viel schlauer, doch der unvergängliche Charme der beiden Senioren ist auch noch nach einem halben Jahrzehnt spürbar. Und da haben Sie zweifellos mehr davon.

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