Skip to content

Schickl ist tot. Es lebe Schickl.

Soko 5113 läuft seit 30 Jahren. Und ich bin sicher, dass die 65. Staffel laufen wird, wenn ich in Pension gehe. Aber Schickl wird dann nicht mehr dabei sein. Einer der weltweit dienstältesten Fernsehkommissare geht. Und wir werden ihn alle vermissen, ihn, den Beamten, den grauhaarigen Polizisten mit dem bayrischen Zungenschlag.

Am Samstagabend lief das Abschiedsspecial. Geballte 90 Minuten Action, Spannung und Gastauftritte von ehemaligen Kollegen. So ziemlich jeder ehemalige, noch mehr oder weniger lebendige „Kollege“ machte seine Aufwartung. Herzsprung und Pascal als Lizzy Berger traten auf, man erinnert sich, das Liebespaar aus einer der ersten Staffeln, und schon wurde Lizzy kaltblütig erschossen. Wenn schon mal 30 Jahre Beamtenleben gefeiert werden sollen, dann muss das Kunstblut schon fliessen. Sudmann alias Heinz Baumann und Christine Döring liessen sich ebenfalls blicken. Sudmann versauert während der ganzen Folge im Altersheim, eine Schande, dass der ehemalige Playboy und spätere Privatdetektiv ein so tragisches Leben führen muss!

Und überhaupt: Sudmann fand ich persönlich immer viel spannender als Schickl. Logo, der Schickl, der hat sauber seine Berichte getippt und entschuldigte sich bei seiner Anna, wenn es mal später wurde, während Sudmann in Jeans rumlief, rauchte und soff und in jeder zweiten Folge mit (oder besser: in?) irgendeiner minderjährigen Blondine versumpfte. Schickl und Sudmann, das war wie Thanner und Schimanski, einfach nur beim ZDF.

Serienfans wissen natürlich, dass Soko 5113 auf den Lebenserinnerungen des Dieter Schenk basiert. Dieser hat sogar Drehbücher geschrieben und war als Berater tätig. Das ZDF wollte eine realistische Darstellung der Polizeiarbeit liefern.

Ganz im Ernst, liebe Leute vom ZDF: diese Folge „Die Akte Göttmann“ war alles andere als realistisch. Sie ist weder gut gefilmt, noch sind die Figuren glaubwürdig. Im Gegenteil. Längst vergessene, aber geliebte Soko-Charaktere werden aus ihrem verdienten Ruhestand gerissen, was zwar einen Erinnerungswert ergibt, aber auch säuerlich macht.

Post a Comment

Your email is never published nor shared. Required fields are marked *
*
*