Skip to content

Frustrierte Hausschnepfen

Meine beste Freundin Hannah liebt sie so sehr, dass sie ihretwegen sogar unsere seltenen Telephonate abbricht: Desperate Housewives
Deswegen beschloss ich, mir diese hochgelobte, psychologisch anspruchsvolle Frauensendung anzusehen.
Die Kerngruppe besteht aus mehreren, echt tollen Frauen. Da ist die süsslich-doofe Susan, die manchmal nackt vor ihrem Haus in Büschen herumhopst, Bree, deren Gesicht in Stein gemeisselt ist und die so zwanghaft perfekt ist, dass sie ihre eigenen Kinder zum Haus heraustreibt und Lynette, einer Karrierefrau mit mehreren verhaltensauffälligen Söhnen.
Die Lieblingsfigur aller meiner weiblichen Bekannten ist Gabrielle, gespielt von einer Schauspielerin, die Werbung für L’Orèal macht und jeden Monat in „Shape“ abgebildet wird, weil sie gerade einen irre angesagten Personaltrainer hat.
Meine männlichen Bekannten hingegen mögen Edie, eine mit Silikon aufgemöbelte herbe Blondine, deren Darstellerin die Stieftochter von Telly „Kojak“ Savalas war/ist.
Die Geschichte der „desperate housewives“ wird aus dem Off von einer Toten erzählt. Ich hab zwar damals nicht ganz verstanden, warum sie das tut, aber das scheint der Spannung keinen Abbruch zu tun.

Die Figuren sind zweifelsfrei bitterböse und daher auch realistisch gezeichnet, trotzdem habe ich mich bisher nie amüsiert. Im Gegensatz zu „SATC“, wo ich mich jeweils gekugelt habe vor Lachen, bleibe ich hier immer mit einem dumpfen Gefühl in der Magengegend in meinem Fernsehsessel zurück.

Post a Comment

Your email is never published nor shared. Required fields are marked *
*
*