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Vom Fressen und Gefressenwerden

Nach mittlerweile drei Folgen „Landfrauenküche“ wissen wir jetzt, woher der Wind weht: da wird nicht mehr nur einfach kritisch, aber wertschätzend, das Geköch der „Frou“ aus dem anderen Kanton Landesteil degustiert und bewertet. Nein. Hier geht’s ums Eingemachte.

Die Frauen vom Land fahren alles auf, was der Miststock hergibt. Da werden Viecher rausgeputzt, Jodelchörli auf die Alp bestellt, Esstische geschreinert und dekoriert, bis der gefüllte Kalbskopf platzt. Sie kochen, backen und braten wie die Wilden. Kind und Kegel werden zur Mithilfe genötigt. Die Ehemänner stehen meist etwas unbeholfen, aber immer stolz auf „die Frou“, daneben.

Als Landpomeranze steh ich der einfachen Küche nicht arrogant gegenüber. Ich mag das Essen mit Produkten aus der Region, vom eigenen Hof, wirklich sehr. Aber im Gegensatz zu vorherigen Sendungen habe ich hier immer wieder das Gefühl, dass „Showtime“ wichtiger geworden ist als alles andere. Sogar der Dessert (sic!) wird von den Damen überkritisch auseinander genommen, als wären sie Vorkosterinnen der ortsansässigen Weight Watchers Filiale.

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