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Auf dem Land, da gibt’s weder Neid noch Boshaftigkeit.

Ach ja, die gute alte Landfrauenküche. Seit mehreren Jahren erscheinen in einem feinen Verlag immer wieder Kochbücher aus verschiedenen Kantonen zum Thema „Kochen auf dem Lande“. Und weil das Schweizer Farbenfernsehen IMMER am Puls der Zeit ist, gibt’s auch seit mehreren Jahren den eidgenössischen Fernsehwettbewerb „Landfrauenküche“.

Da wird im Stil der berühmten Schweizer Dok-Filme die jeweilige Gastgeberin in ihrer guten Stube, die meist aus Arve oder Föhre gezimmert ist, porträtiert, die Familie samt Schwiegermutter, Hof, Apfelbaumplantage, Barry und dem preisgekrönten Muni vorgestellt. Wie Spanner werfen wir einen Blick in das Heiligtum, die Küche, die immer riesig ist. Die Kamera hält knallhart auf die verlebten Freundinnen der Köchin, den einsilbigen Ehemann im Blaumann, die pickeligen Kinder und das potthässliche, aber liebevoll gepflegte Geschirr.

Wir begleiten die Köchin beim Einkauf (immer im Dorfladen, beim dorfeigenen Metzger, nie in der Migros oder bei Lidl!!) und schliesslich beim Kochen. Wir leiden mit, wenn der Schinken verkocht oder der Reis unerklärlicherweise in der Schüssel klemmt.

Dann kommt der grosse Abend. Ich gebe zu, es ist wirklich das perfekte Dinner, nur auf gut schweizerische Art, weniger bösartig, dafür mit sehr viel feinem Essen und dem unverzichtbaren Landfrauen-Dessert. Die anderen Landfrauen, IMMER in Tracht, sitzen an der Tafel und warten darauf, was ihnen wohl aufgetischt wird. Da entstehen beim Austausch des besten Knöpflirezepts tiefe Freundschaften. Da klopfen heimlich die Herzen unterm Mieder. Am Ende bewerten sie Essen, Dekoration und Geschmack. Darauf noch einen Williams!

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