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Tatort Leipzig: die Langeweile stirbt zuerst. Hoffentlich.

Tatort-Club-Freunde werden es ahnen: ich bin keine Freundin von den Leipziger Tatort-Folgen. Frau Thomallas ausdrucksloses Gesicht, ihr Minimum an schauspielerischem Talent und die Drehbücher, die keinen Hauch des sogenannten Regionalesprits versprühen, langweilen mich zu Tode.

Immer wieder von neuem gebe ich dem Leipziger eine Chance, habe die Hoffnung, dass vielleicht mal was brauchbares kommt. Vielleicht ist heute der Tag…?

Der Anfang ist sehr einladend. Eine Winterlandschaft. Das Opfer mittendrin schön drapiert.

Im Ernst, was das heute abend sollte, weiss keiner so genau. Wie die ARD auf die Idee kommt, eine knallharte Winterfolge im Juni zu schalten, bleibt den geneigten Zuschauern verborgen. War diese Folge etwa vom Schweizer Virus befallen und durfte deshalb nicht saisongerecht ausgestrahlt werden?

Die Story ist einfach umrissen. Ein Mädchen stirbt. Asthma und Stoffpartikel sind erste Spuren. Ein Mann versucht mehrere Male sich umzubringen. Ein Ehepaar, das in einer schicken, in grautönigen Wohnung lebt, dazwischen Frau Thomalla im kurzen Wollmini und der Pistole am Gürtel. Wir ahnen: das kommt nicht gut.

Kommt es auch nicht.
Der Drehbuchautor muss unter akuter Langeweile oder einer schrecklichen Kreativitätsblockade gelitten haben. Anders kann ich mir diese total eintönige, voraussehbare und meinen Intellekt beleidigende Folge nicht erklären.

Nicht mal Martin Wuttke als Keppler kann da noch was ausrichten. Er glänzt als matte Fläche neben der gelangweilten Thomalla, die kurzfristig zum Fratzenduell mit Katja Riemann aufläuft. Katja Riemann, beziehungsweise ihr tolles Gesicht, ihre Stimme und ihre Energie sind denn auch der einzige Grund, warum man sich als Tatort-Fan diese Folge ansehen sollte.
Die Riemann hat wahrscheinlich am abgerissenen Nagel des kleinsten Zehs mehr Talent und Ausstrahlung als die sogenannte Hauptdarstellerin.

Für einen kurzen Moment habe ich gehofft, obwohl ich es ja besser wusste, dass die Riemann den lahmgelaufenen, kastrierten und zu Tode gebotoxten Leipziger übernimmt. Leider latscht sie in der Schlussszene in ihren langen, schwarzen Stiefeln davon. Schade, eigentlich.

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