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Service public meets the real world according to zora.

Ich gebe es gerne zu: ich bin ein #esc-gebranntes Kind.
In meiner dunklen Erinnerung moderiert Sandra Studer den ESC.
Sie tut dies humorlos, moralistisch und sehr mühsam.
Ihren fiesen Kommentar über Guildo Horn hab ihr nie verziehen.
Ich fand sie grauenvoll und überlegte mir damals zum ersten Mal, den Ton beim Zuschauen abzustellen. Meine Mutter hat mir das verboten, was wohl daran lag, dass der Fernseher ihrer war. Vielleicht hat Sandra Studer damit aber auch dazu beigetragen, dass ich die schrägen Vögel am ESC erst recht schätzen gelernt habe.

Seit einigen Jahren ergeht es mir ähnlich, wenn Sven Epiney moderiert.
Irgendwie scheint Humor extrem individuell zu sein. Mir scheint, dass der ESC wesentlich ernsthafter von SRF begleitet wird, als es der Sache zuträglich ist.

Ich war allerdings erfreut, als ich las, dass Peter Schneider und Gabriel Vetter den ESC live kommentieren würden. Ich mein: das ist doch paradiesisch: einfach Sven Epiney abstellen und stattdessen Satire pur hören! Das ist doch mal echter Service public!

Ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn sich Schneider/Vetter langsam in Form laufen mussten, blieb der Spass nicht aus. Bei mehr als einem ihrer Aussprüche blieben mir Zigarillo und/oder Dessert im Halse stecken. Ganz egal, ob es sich um architektonische Mutmassungen betreffend des moldawischen Betonkostüms oder die lohnende Rettung des ungarischen Hipsters aus Zürich in der Glarner Lawine handelte, Schneider/Vetter kamen ihrem Auftrag nach. Sie waren phöse.

Ich bin zwar tv-addicted, doch Schneider/Vetter dürften meinetwegen noch sehr viel mehr per Zweikanalton kommentieren: die nächste Abstimmung, die unsäglichen Volksmusiksendungen oder das Wort zum Sonntag. Da würd ich doch glatt mehr auf SRF1 hängen bleiben. Darauf ein Glas Amarone!!

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