Ich geb’s ja gerne zu: ich hab nichts Gutes erwartet, als ich erfuhr, wie „Gipfelstürmer“ daher kommen würde. Mir sind da verstörend-schlechte Oliver-Geissen-mit-deutschen-C-Promis-Sendungen noch in bester Erinnerung und das, obwohl ich schon länger RTL aus meiner Senderliste gekickt habe. So etwas Furchtbares will ich eigentlich nicht sehen im Schweizer Farbenfernsehen und schon gar nicht moderiert von unser aller Nik Hartmann.
Die muntere Gästeschar, bestehend aus Maja „Kafi und Chueche“ Brunner, Hanspeter Latour, Sandra „Soleil“ Studer und Michael Elsener, macht sich mit Nik Hartmann auf den Weg zum Gipfel. Wirklich überzeugend ist die „Wanderung“ nicht. Aber egal.
Die Gäste sitzen dann so in einer Art gemütlicher Alphütte mit Kerzen, Rotwein und kaltem Plättli. Mir scheint zum ersten Mal an diesem Abend, ich schaue in eine Art (spiessigen?) Spiegel.
An mir vorbei ziehen dann Filmchen, die ich von youtube.com und aus meiner Erinnerung kenne. Die Gäste dürfen modernerweise auf dem iPad mitschauen. Offensichtlich ist da keiner so kurzsichtig wie Bundesrat Ogi. Oder ich. Ich fiebere mit und bereue, dass ich meinen Tipp, wer in die Top-3 kommen würde, nicht zu Anfang der Sendung auf einen Zettel geschrieben habe, um zu wetten.
Ich bemerke, wie mich die einzelnen Beiträge zunehmend faszinieren. Die meisten Ausschnitte habe ich selbst als Kind am Fernsehen miterlebt. Für einen Moment kommen mir Familienmitglieder, Gespräche von damals und vieles mehr in den Sinn.
Vielleicht ist es das, was an „Gipfelstürmer“ fasziniert. Wir sehen etwas heute und erinnern uns gleichzeitig an Vergangenes. Die Erinnerung spielt auf mehreren Ebenen. Wir denken nach, reden mit unserem Partner und/oder der Katze und sehen gleichzeitig Menschen im Fernsehen, die über dasselbe sprechen. Ist das modernes Fernsehen?
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