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Tatort Bremen: gut geschnittene Unterhosen und eine vergeudete Torte.

So ’nen Bremer Tatort rauche ich normalerweise. Ich mein‘, Inga Lürsen kann so ziemlich zu jedem Thema böse und betroffen dreingucken. Sowas braucht ja wohl keiner. Das können wir alle selber.

Aber heute, bei dem Hochzeits-Tatort hat sie mir irgendwie leidgetan. Sie ist doch eine aufrechte Beamtin mit Gerechtigkeitsgefühl und Instinkt. Anders kann man sich ja nicht erklären, dass sie dem einen schnuckeligen Entführer Unterstützung zusichert.

Doch zur Story: ein Paar heiratet. Dann kommen ganz böse Geiselnehmer. Die wollen aber nicht nur Geschenke und von Generationen vererbten, billigen Schmuck klauen, nein. Der eine, kleine, Entführer will wissen, wer Cordula/Claudia/Cindy umgebracht hat.Solange darf keiner zum Haus raus. Da kriegen natürlich alle Angst. Als Wolf seine Maske hebt, kreischen alle wild durcheinander: jetzt gilt’s ernst.

Dann stirbt auch noch ein beleibter Herr. Kommissarin Lürsen läuft zur Höchstform auf. Wer ist wohl der Mörder? Gibt es einen Zusammenhang? Und wer hat von der Torte genascht??

Währenddessen wandelt der ewige Assistent Stedefreund draussen ohne Hose (nur in Unterhosen!!) orientierungslos herum. Oma Koschwitz, gespielt von der wunderbaren Barbara Nüsse, meiner persönlichen Entdeckung in diesem Tatort, geht ihm aber nicht an die mangelhafte Wäsche, sondern schenkt ihm sogar eine Hose. Die dauerpaffende alte Dame hat glücklicherweise noch mehr als einen guten Auftritt.

Das Erstaunliche an diesem Bremer Tatort ist; man ahnt irgendwie schon, dass einer der Mörder ist. Aber der wirkliche Täter (und sein Motiv) gehen einem dann am Arsch vorbei, auch als er gefesselt an einem alten Baum steht und auf sein Ende wartet.

Darauf einen Underberg.

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