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Tatort Luzern: Lasst uns mal ein Brainstorming machen!!

Mir scheint, als wäre der heutige Tatort „Aussicht mit Hanglage“ genau unter diesem Motto von eifrigen Dramaturgie-Azubis zusammengebastelt worden.

„Liebe Lernende, bitte schreibt doch mal alles auf, was euch zum Thema „Luzern“ in den Sinn kommt!“

„Das Verkehrshaus!!“

“Sehr gut!“

„Die Hotelfachschule“

“Prima!!“

„Das KKL“

“Wunderbar. Das wird unsere kulturell veranlagten Freunde besonders begeistern!

„Das Rütli“

“Toll, damit kriegen wir auch die Zuschauer jenseits der 70 vor den Bildschirm.

„Die Kapellbrücke?“

“Näää. Die hatten wir doch schon letztes Mal.“

Wer den Tatort einigermassen nüchtern hinter sich gebracht hat, einige meiner Freunde werden wissen, dass dem nicht so war, wird sich gefragt haben: wie viel Klischee kann man in einen einzigen Film pressen? Wir wissen jetzt: die Schmerzgrenze liegt sehr hoch. Beim Schweizer Tatort hat so ziemlich alles Platz: die Bankenkrise, die Deutschen, die serbelnde Hotellerie. Man mixe einfach noch ein paar gute Schweizer Schauspieler dazu, die Bergler zu spielen haben und so ziemlich jeden Dialekt sprechen ausser demjenigen aus der besagten Region.

Worum’s im Tatort ging? Interessiert Sie das wirklich? Bei unseren deutschen Nachbarn haben wir doch den Ruf, dass es in unseren Krimis einfach um Trachten, sonnensprossige Heidis und ab und zu um einen gefallenen Politiker geht. Und am Ende darf der Kommissar das Mädchen küssen. Das ist keine neue Entwicklung. Das war bei uns schon immer so.

Es isch eso und fertig.

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