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TV Real macht Ferien – Ferien in der Schweiz

Da hörte ich in den letzten Wochen davon, wie schwierig die Situation für die Schweizer Hotels in der aktuellen Krise oder was auch immer ist. Auffällig waren die Beteuerungen, was man nun alles für seine (Schweizer) Gäste tun würde. Ich war gespannt, denn seit mittlerweile vier Jahren mache ich im Sommer eine Tour de Suisse durch verschiedene Hotels. Was würde sich wohl verändert haben?

Unser erster Halt fand in Vitznau unterhalb der Rigi statt. Das kleine, familiär geführte Hotel, eine sehr persönliche Begrüssung durch die Chefin und schliesslich das Zimmer waren ein erstes Highlight. Ich hoffte auf weitere.

Die Terrasse mit Blick auf den Vierwaldstättersee und Bürgenstock war göttlich. Wir fläzten uns sofort in die nicht mehr ganz neuen Liegestühle und sonnten uns. Das Besorgen der Drinks im Restaurant stellte sich dann als Tour de Force heraus. Aufschreiben oder nicht? Jetzt bezahlen oder nicht? Es schien sehr kompliziert. Rauftragen konnte/wollte niemand, aber zumindest hielt mir eine freundliche Mitarbeiterin die schwere Tür in den oberen Stock auf.

Im Zimmer schliesslich machten wir uns mit den Tatsachen des Hauses bekannt. Dass sich ein Hotel derart vehement bekennt, kein Wifi anbieten zu wollen, erlebten wir so noch nie. Glücklicherweise hat frau eine Flatrate.

Das Abendessen sollte ein weiterer Höhepunkt werden: wir bekamen einen wunderbaren, allürenfreien Drei-Gänger serviert und wurden vom Patron aufs Beste unterhalten. Leider aber schmeckt das beste Essen nicht, wenn das restliche Personal nicht danach fragt, was man trinken will. Auch die Tatsache, dass man das Dessert serviert kriegt, während noch die Teller des Hauptgangs herum stehen, macht keine gute Falle. Selbstverständlich haben auch Kellner nur zwei Hände, der Kugelschreiber muss entsprechend im Mund parkiert werden, bevor er dem verdutzen Gast gereicht wird.

Mein erstes Resümee: einfach ist besser als kompliziert. Keiner erwartet in einem 3Sterne-Hotel einen Rundum-Service. Aber Dinge wie Geschirr abräumen und Gäste als solche wahrnehmen sind ein Muss!

Unseren zweiten Halt machten wir in Flüeli-Ranft. Das Hotel wurde renoviert und erstrahlt nun in neuem Glanz. Zwar hatten wir in unserem Zimmer weder Fernseher noch Internetanschluss, doch die atemberaubende Landschaft und das wunderbare Essen machten all dies wett. Unsere Bedienung, ein Deutscher, war sehr aufmerksam und freundlich. Wir fühlten uns wie Könige. Einziger Wermutstropfen für mich war die Tatsache, dass das Hotel nichts für Kinder anbietet. Während eines Mehrgängers mit Geschrei und rumtobenden Kindern zwischen den Tischen beschallt zu werden, ist nicht wirklich lustig.

Der Höhepunkt unserer Reise sollte die Übernachtung auf dem Grimsel werden. Das Hotel steht auf einem Felsen mitten im Stausee und ist unübersehbar. Dass dieses Hotel sehr beliebt ist erkannten wir daran, dass wir bis nach 15h warten mussten, um einzuchecken. Der sehr freundliche Service und die Liegestühle auf der Terrasse trösteten darüber hinweg. Unser Zimmer war sehr funktional und klein. Allerdings hatten wir hier prima WLAN-Empfang und eine wunderschöne Dusche. Auf unseren Nachttischen stand jeweils eine riesige Flasche Mineralwasser. Das ist doch Service, wenn es schon keine Minibar gibt.

Auch hier wird in Halbpension ein Mehrgänger angeboten, der sich sehen lässt: Fisch, Suppe, wunderbar zartes Fleisch und ein megafeines Dessert. Die Weinempfehlung des Sommeliers war engagiert und treffend, auch er ein Deutscher.

In den letzten zwei Hotels unserer Reise auffällig: das hervorragende Servicepersonal. Diese machen kleine Unannehmlichkeiten mit ihrer Freundlichkeit und ihrem Engagement wett. Die beiden gehörten zu den teureren Hotels dieses Sommers. Zufall?

 

Fortsetzung folgt.

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