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Ode an meine Mutter am Muttertag

Beim Herumzappen bin ich auf zdf.kultur hängen geblieben, genauer gesagt ist mir das nur wegen des Vorspanns passiert. Fragt mich nicht warum, aber irgendwie hat das so eine Art Kindheitstrauma reaktiviert. James Last mag zwar für Hipster kultig klingen. Mir, einem Kind der 80er-Familienserien, hingegen erscheinen vor dem geistigen Auge Bilder von doof grinsenden Menschen mit hässlichen Dauerwellen.

„Zwei Münchner in Hamburg“ hiess jenes schmalzig-süss-tropfende Fernseh-Küchlein. Ich nehme es meiner Mutter heute noch übel, dass sie uns als Kinder zum Schauen dieser furchtbaren Serie verdonnert hat. Grauslig war nicht nur Uschi Glas, die ein zuckriges Karriere-Mädel mit schummrigen Dialekt gespielt hat, sondern auch Elmar Wepper. Der spielte den smarten, unglaublich gut aussehenden anderen Münchner. Er sah wirklich sehr gut aus, wie meine Mutter mehr als einmal bemerkte. Hätte er nur nie den Mund aufgetan.

Die Handlung dieses auf Grund laufenden Glotzkistenmissgeschicks ist schnell erzählt. Die beiden Münchner arbeiten in Hamburg bei der Bayernbank und erleben lustige und traurige Geschichten mit den Kunden. (Das war vor der Wirtschaftskrise.) Und weil sie beide so urchige, aufgestellte Menschen sind, verknallen sie sich in einander, obwohl die Frau ein Kind und eine Haushälterin hat. Wenn die beiden mal mental auftanken müssen, fahren sie zurück nach Bayern, wo jede Menge Charakterköpfe wie Max Griesser und Willy Harlander bayrische Trostsprüche, die ich leider alle nicht verstanden habe, von sich geben.
Und dann fahren sie wieder zurück nach Hamburg und spielen mit Skat mit Heinz Reincke.

Glücklicherweise lief die Serie nur drei Staffeln lang. Die Boxen bekommt man billig für 10.90 bei Exlibris. Es lohnt sich. Ich habs ausprobiert.

 

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