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Alles über Al

Freunde der amerikanischen Serienkunst werden sich an ihn noch erinnern. Dunkel. Der Mann mit dem Karohemd, dem gut gestutzten Rauschebart: Al Borland. Heute möchte ich eine Lanze brechen für die wirklich gut geschriebenen Buddy-Charaktere in Serien.

In „Home Improvement“, einer dieser 90er-Jahre-Serien, ist er der heimliche Held. Der Do-it-Yourself-Gott. Der Junge von nebenan, zwar nicht mehr ganz jung, aber immer zuverlässig und nett. Er ist es, der von Tim Taylor, dem offiziellen Star der fiktiven Sendung „Tool Time“, Häme erntet.

Al spielt in „Tool Time“ den Assistenten, doch wir alle wissen natürlich, dass die Serie ohne ihn ein Desaster wäre. Die grössten Lacher bescheren ihm sein Ausspruch „Das glaube ich nicht, Tim“ oder sein cooles Anschrifttafel-in-die-Kamera-halten, wenn Tim mal wieder Minderheiten beleidigt. Al rettet Tim aus fast jeder Scheisse oder aber warnt ihn kurz davor. Ein echter Freund.

Al Borland ist Junggeselle, was eigentlich keiner so recht versteht, weil er Frauen mag und sie ihn offensichtlich auch. Vielleicht liegt es in den ersten Staffeln an seiner Mutter, die nie jemand zu Gesicht kriegt, und die ebenfalls von Tim Taylor veräppelt wird, weil sie so dick und gross ist? Seine Freundinnen sind meistens blond gelockt, sanft und Zahnärztinnen. Verehrt und angemacht wird er von weiblichen Fans und seiner Nachbarin, die ihn anfangs für homosexuell hält, weil er Tim bei sich aufgenommen hatte. Der Schrecken in ihrem Gesicht, als sie einen Streit zwischen den beiden Männern mitbekommt, ist unbezahlbar.

Figuren wie er sind selten geworden. Die meisten Buddies sind lächerlich und nicht wirklich liebenswert. Manchmal wünsch ich mir Al zurück.

 

 

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