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Deutsche Philosophie am TV

Derrick ist Kult. Das weiss jeder.
„Harry, fahr schon mal den Wagen vor.“
Den Spruch kennen wir auswendig. Aber wen interessiert das schon?
Haben Sie „Derrick“ gesehen?
Vielleicht!
Verstanden?

Wahrscheinlich nicht.

Wahre Fans haben Lieblingsfolgen. Die werden zwar auch nicht unbedingt verstanden, aber zumindest bleiben sie unvergesslich. Hier meine Top-3-Folgen:

Platz 3: Ein Objekt der Begierde

Eine hübsche blonde Frau wird in einem Haus vergewaltigt und umgebracht. Die Hausbewohner sind sehr verdächtig. Ich erinnere mich an die Äusserungen der Leute, die sie gekannt hatten: lebensfroh, lebenslustig. Ich wusste, das kommt nicht gut. Und so unschuldig und knuddelig, wie sie aussah, war sie wohl nicht.

Platz 2: Mann im Regen

Wirklich in Erinnerung geblieben sind mir eigentlich nur Ulrich Matthes, der damals noch sehr gesund und irgendwie nett aussah und Ingrid van Bergen als schlampige Mutter vom Dienst. Auch hier wird eine junge Frau umgebracht, ich glaube sogar erwürgt. Die junge Frau arbeitete in einem guten Haus als „Hausangestellte“, wo sie wahrscheinlich misshandelt wurde. Parallel dazu wird die Geschichte des Mannes im Regen erzählt, dem Bruder der Toten. Ziemlich eindrücklich.

Platz 1: Katze ohne Ohren

Ein Geschäftsmann wird erschossen, seine hübsche Freundin wird verdächtigt. Die junge Frau hat zuvor herausgefunden, dass ihr sauberer Freund mit Drogen gedealt hat und besucht einen Arzt, der mit Abhängigen arbeitet. Das macht ihr einen solchen Eindruck, dass sie ihren Freund verlässt. Dummerweise hat sie kein Alibi. Derrick vermutet schliesslich, dass sie weiss, wer der Mörder ist. Ich fand die Darstellung von Svenja Pages und Karl-Heinz Hackl ziemlich berührend. Wie mein Vater jeweils so schön zu sagen pflegte: „Das ist aber ein sehr philosophischer Derrick gewesen …!“, trifft hier voll zu.

 
Heutzutage wirken die Derricks von damals etwas verstaubt und fast altbacken. „Derrick“ kam mit wenig Action oder Geballer aus und einzig Horst Tapperts Blinzeln löste einen Tsunami der Emotionen beim Zuschauer aus. Mehr als einmal liess einen diese Krimiserie ratlos zurück. Gut so.

 

 

 

 

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