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„Auf Achse“ sein ist sexy.

In den 80ern war die Welt irgendwie noch in Ordnung.
Wir hatten Familiengedöns mit „Die Drombuschs“ und reflektierten unsere Religiosität dank „Mit Leib und Seele“ und „Wie gut, dass es Maria gibt“. Wir fieberten mit dem schönen Thomas Fritsch mit, wer „Die Rivalen der Rennbahn“ sein würden.

Doch da gab es auch noch Serien, die fernab vom Klischee funktionierten. Eine davon ist bis heute „Auf Achse“. Schon der Vorspann macht einen neugierig und etwas nervös.

Manfred Krug, wenige Jahre zuvor aus der DDR in die BRD geflohen, hielt sich mit Engagements wie in der „Sesamstrasse“ über Wasser. Die Rolle des Franz Meersdonk stellt eine erste in der Reihe vieler „Verkörperungen“ dar. Manfred war schliesslich Anwalt Liebling und Kommissar Stoever!!

Die Rahmenhandlung von „Auf Achse“ ist schnell erzählt. Zwei ganze Männer, Franz Meersdonk und Günther Willers, gespielt von Rüdiger Kirschstein, fahren mit ihren LKW durch die halbe Welt und treffen auf Betrüger und Verbrecher. Krug gibt den Meersdonk sehr trocken und männlich. Es macht einfach Spass, ihm zuzuhören, auch wenn nicht alle Folgen gleich spannend sind.

Was mich an der Serie am meisten fasziniert hat, waren die Aussenaufnahmen und das authentische Umfeld der Protagonisten. In den Folgen, die im Ausland spielen, wird die jeweilige Landessprache gesprochen. Man kann nachvollziehen, wie schwierig das Verhandeln ist, wenn man der Sprache nicht mächtig ist. Der andere, wichtige Grund, „Auf Achse“ zu schauen, war und ist die Musik. Der Soundtrack ist erstaunlich undeutsch und erinnert eher an ein amerikanisches Roadmovie!

Den Schuber mit allen Folgen habe ich auf Weltbild erstanden. Nicht unbedingt ein Schnäppchen, dafür etwas, was in jede Seriensammlung gehört!

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