Ich liebe Parodien.
Und ich liebe Loriot.
Das will heissen, dass ich sinnlos schöne Dialoge mag.
Und die werden einem zwischendurch, wie Perlen unter die Säue gestreut, im Tatort geboten. Normalerweise ist die Parodie das Business der Münsteraner. Sie wissen schon, Boerne, der barttragende Beau und Thiel, der Mann, dem St. Pauli Fans vertrauen.
Dass die Konschtanzer dazu fähig wären, hat ja wohl niemand gedacht und, wenn ich mir die Rezensionen anschaue, auch niemand verstanden.
Die Geschichte ist schnell erzählt:
Mann ist tot. Frau hat kein Geld. Böser Schweizer schmuggelt Geld. Am Ende bringt sich einer um.
Ist es wirklich so einfach?
Vielleicht mag die Story für einen, der nicht hier lebt, oberflächlich langweilig erscheinen. Für mich ist sie es nicht. Ich sehe die Staus, verursacht von Landsleuten aus entfernten Landesteilen, die für ihr Geld viel kaufen wollen. Die Zöllner, irgendwie degradiert zu menschlichen Ampeln, um Unverdächtige an sich vorbei zu winken. Die Kassenzettel sind bereit gelegt, um sogleich die Ausfuhrscheine von grüngewandeten Robotern abstempeln zu lassen. Die Menschen hinter der Uniform verschwinden. Hauptsache, man kriegt seinen Cointreau und das Frischfleisch durch. Die Konschtanzer und die Kreuzlinger leiden unter der Einkaufstouristenflut. Während Kreuzlingen langsam austrocknet, wird Konschtanz überflutet. Deutsche Arbeitnehmer, die in der Schweiz arbeiten, sind mit Staus wie blöd konfrontiert. Geile Sache, das. Darüber sollte man mal ’nen Tatort machen.
Und so verkommt der letzte Dialog des Konschtanzer Tatorts zu einer Art Ehrerbietung an den deutschen Humor:
„Das ist meine Bluse, Herr Perlmann.“
„Das ist meine Bluse, Herr Perlmann.“
„Aber das war doch nur meine Waffe.“
„Das ist Ihre Waffe, Herr Perlmann?“
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