Die erste Folge, die ich von „Home Improvement“ gesehen habe, war eine Offenbarung für mich.
Als Tochter eines Vaters, der handwerklich begabt ist, war ich total angefixt von jener Welt, die ich ach so gut kannte. Ich durfte jeweils Vaters Schrauben sortieren. Zum ersten Mal habe ich „Home Improvement“ Mitte der 90er Jahre gesehen. Ich war knapp volljährig, hatte meine erste eigene Wohnung und einen munzig kleinen Fernseher. In der Mittagspause hab ich jeweils RTL angemacht und mir Tim Taylor’s Tool Time reingezogen.
Den deutschen Titel „Hör mal, wer da hämmert“ fand ich von jeher ziemlich doof. Aber die Protagonisten habe ich geliebt. Obwohl, Tim Taylor war mir nicht wirklich sympathisch. Ich empfand den Typen als laut und chaotisch. Seine Frau Jill hingegen war süss. Mit den drei Söhnen konnte ich nicht viel anfangen und das lag nicht nur an den peinlichen Doppelvornamen der Darsteller.
Mein Interesse galt den Nebendarstellern. Da war beispielsweise der bärtige Al Borland, der immer Karo trug und den ich auf verstörende Weise sexy fand, weil er wirklich intelligent und sensibel war. Der Nachbar der Taylors, Wilson, war für mich so eine Art Guru. Er hatte auf jede Frage eine Antwort und war durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Seine Bonmots, die wunderbare Einrichtung seiner Wohnung und seinen reichen Erfahrungssschatz empfand ich als jeweiligen Höhepunkt der Sendung. Dass er immer nur Teile seines Gesichts zeigte, war nur ein Grund mehr, ihn interessant zu finden.
In den ersten Staffeln trat ein zukünftiger Weltstar auf. Nur wusste das damals keiner: Pamela Denise Anderson war ziemlich blond. Und üppig. Ich fand die totlustig.
Ihre Nachfolgerin Debbe Dunning, wir haben am selben Tag Geburtstag!!, hingegen war nicht nur sexy und lustig, sondern auch wirklich mit eisernen Nerven ausgestattet. Die Zahl meiner männlichen Freunde, die diese Frau verehrt haben, ist unendlich.
Natürlich gab’s auch Gaststars. Falsche und echte. Unvergesslich bleibt mir die Folge mit den Astronauten, darunter Claude Nicollier. Auch die Jungs von K&B (ein echtes Bauunternehmen dieser Zeit), ein Haufen von unrasierten, etwas harten, aber eigentlich ziemlich netten Kerlen, fand ich toll. Bob Vila, der erklärte Saubermann und Konkurrent von Tim, war mir damals eher unsympathisch. Erst im Nachhinein wurde mir die ironische Komponente seiner Gastauftritte bewusst.
… Fortsetzung folgt …
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