Es gibt Serien, die sind einfach unzerstörbar. Man hat sie einmal, vielleicht in der Jugend, gesehen und vergisst sie nie mehr. Jahre später, der technische Fortschritt ist voran gegangen, auf DVD erhältlich, schafft man sie sich wieder an. Zuerst mag man sie gar nicht schauen, weil man fürchten muss, dass sie einen nicht mehr mit dem selben Zauber erfüllt wie damals, als man noch jung und leicht zu beeindrucken war. Schliesslich wagt man es aber doch und ist überrascht, dass es noch immer gleich ist wie damals.
Eine solche zeitlose Serie, Trendwortfetischisten mögen sie „Kultserie“ nennen, ist „Twin Peaks“ von David Lynch.
„Twin Peaks“ mag auf den ersten Blick ein Mystery-Thriller sein. Schliesslich geht’s um eine Leiche und das FBI spielt auch eine Rolle. Auf den zweiten Blick eröffnet sich dem interessanten Zuschauer eine ganz andere Welt, bevölkert von skurilen Figuren, Bildern und einer Story, die verwirrlich und trotzdem packend ist.
Da ist beispielsweise Dale Cooper, der FBI-Beamte mit der Vorliebe für guten Kaffee („damm good coffee!!“) und Kuchen. Er führt eine intime Beziehung mit einem besonders hübschen Diktiergerät namens Diane. Dale Cooper soll den Mord an Amanda Palmer aufklären. Dies tut er mit Hilfe des örtlichen Sheriffs und seines Teams.
Wie erklärt man einem Frischling, was „Twin Peaks“ ist und ausmacht?
- So ziemlich jeder Fan hat eine Lieblingsfigur. Spannende Charaktere finden sich zuhauf. Meine ist die „Log Lady“, eine ältere, sehr kryptisch anmutende Dame, die ein Holzscheit mit sich herumträgt, welches sie wie ihr Neugeborenes behandelt.
- Die Musik in Twin Peaks ist nicht einfach Hintergrundgedudel. Angelo Badalamentis stimmungsvoller Soundtrack sorgt für Gänsehaut.
- Zwar geht erwachsenen Menschen das Hinterwäldler-High School-Getue auf den Sack. In Twin Peaks macht es aber Spass, den rebellischen, auf 50er Jahre getrimmten Teenies und Twens bei ihrem Treiben zuzuschauen.
- Die Landschaft in „Twin Peaks“ ist düster und gleichzeitig sehr unschuldig. Schon im Vorspann fällt der riesige Wasserfall auf, der wahrscheinlich ein Gefühl für Harmlosigkeit vermitteln soll. Das tut er aber nicht.
Freunden der anspruchsvollen Unterhaltung lege ich „Twin Peaks“ ans Herz. Ohne Wenn und Aber.
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