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Das Supertalent – die heutige Form von panem et circenses

Ist „Das Supertalent“ die moderne Form von antikem Sklavenmarkt, eine Art römischer Zirkus?

Die Zuschauer sitzen da und schwenken ihre Daumen, schreien, kreischen. Wer blöd aussieht, nicht singen kann oder aber einfach nicht passt, wird ausgebuht. Wenn sie könnten, würden sie Steine schmeissen. Sie sitzen da und lachen die Menschen auf der Bühne aus. Und wir am Bildschirm tun das Gleiche. Wir sitzen da und amüsieren uns über Menschen, die sich nicht einmal (mehr) ein anständiges Gebiss leisten können. Kurzer Griff in die Popcornschale.

Wir fühlen uns bestätigt von den „Juroren“. Einer davon ist der superharte, immer gebräunte Dieter Bohlen, der in den Netusern nur eine Frage aufwerfen mag: Ist Dieter Bohlen geliftet? Die Gesichter an seiner Seite sind austauschbar. Sylvie van der Vaart. Bruce Darnell. Motsi. Die Statements sind immergleich. Wohlwollend. Zerstörend. Abgesprochen.

Die Entwicklung der Sendung hat in den letzten Jahren stagniert. Die „Heroes“ werden noch immer dementsprechend porträtiert in kleinen Filmen, die „Irren“ ebenso. Hör auf die richtige Musik und du weisst, ob als nächstes eine Pfeife auftritt.

Inszenierungen von besonders begabten, aber unbekannten“ Sängern wie Susan Boyle, Paul Potts oder die helvetische Version Maya Wirz verlaufen ekelerregend emotional.

 

Was bleibt, ist nur eines: Gerät abschalten und Stugeron gegen aufkommende Übelkeit schlucken.

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