Ferien machen kann man so ziemlich überall, besonders auf dem Land. Keine nervigen Nachbarn, wenig kackende Hunde, nur Stille und Harmonie. Wie heisst es so schön: „Warum bloss in die Ferne schweifen, das Gute ist so nah.“
Das Seebachtal ist für meine Begriffe wirklich sehr nah. Man fährt, am besten mit dem Auto, meinetwegen auch mit dem gelben Fliwatüüt von Frauenfeld in Richtung Diessenhofen. Auf der linken Seite entdeckt man dann zuerst den Hüttwiler-, nachher rasch den Nussbaumersee. Zwischen den beiden Seen, es gibt übrigens noch einen dritten, aber der ist popelig und heisst „Hasensee“, kann man anschliessend seinen Rundgang beginnen. Geht man in Richtung Hüttwilersee, erblickt man rasch die Ruine Helfenberg, freundlicherweise auf dem Schild in Dialekt „Hälfenbärg“ angeschrieben, dass man sie auch ja findet und korrekt anspricht. Und weil Ruinen das so an sich haben, dass sie etwas ruinös aussehen, braucht man sich nicht zu wundern, dass nur noch ein paar traurige Mauern herumstehen. Der Zauber des Mittelalters aber ist geblieben und wenn man sich in der richtigen Jahreszeit richtig platziert, können aus drögen Ferienfotos schnell einmal gepimpte „wir-waren-in-Schottland-oder-Irland“-Bildchen werden. Das schont den Geldbeutel und beeindruckt Bekannte und Freunde des LOTR ungemein.
In ca. einer Stunde kann man um den Nussbaumersee marschieren, wenn man dabei acht gibt, dass man nicht von tollwütigen Kampftraktoren angefahren oder aber von Rehen überrannt wird. Das Gebiet der drei Seen steht unter Naturschutz, was man auch sieht. Alles ist schön herausgeputzt, die Wege sind anständig gemacht und stets sauber.
Das Seebachtal ist auch für Freunde des guten alten Edgar-Wallace-Films eine Wiege der Inspiration. Im Spätsommer und Winter gibt das Gebiet den perfekten Drehort her. Ich bin ja noch immer überzeugt, dass sich im Hüttwilersee der Frosch mit der Maske ein Quartier eingerichtet hat.
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