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Neues aus Peinlichhausen oder: wer will schon wissen, wie Reiner Langhans seine Zehennägel schneidet?

Alle Jahre wieder, so möchte man meinen, laufen sie auf dem Klimperpimperkanal RTL an: die Sendungen, von denen man nie zugeben würde, sie wirklich zu sehen und von denen jeder sagt, dass er gleich weiter zappt.

Da ist natürlich das unvermeidliche DSDS mit dem unvermeidlichen und hoffentlich bald einmal zu Tode gelifteten Dieter Bohlen. Dieser beleidigt gemeinsam mit irgendeinem Gesangssternchen und/oder einer hoffnungsvollen zukünftigen Ex-Fussballerfrau pickelige oder irre Teenager oder hebt sie in den Himmel. Man ist angewidert von den Sprüchen und den Menschen überhaupt, die sich da zum Affen machen. Eigentlich kann man es gut verstehen, wenn in solchen Momenten der Erdball explodieren würde, um nur endlich dem Schmierentheater, das sich da auf ihm abspielt, ein Ende zu bereiten.

Da werden selbst im Öffentlich-Rechtlichen Chöre gesucht und auch gefunden, Ehefrauen für Bauern, Ehemänner für leichte Mädchen und sogar  Zuchtstiere weiter vermittelt. Es scheint so, als wäre die Castingshow, dieses Geschwür auf jedem Fernsehkanal, sozusagen die Game-Show-Plage der Achtziger, nur von heute.

Das allerschlimmste aber ist meiner Meinung nach das scheinheilige Tun und das Versprechen irgendwelchen Menschen, die es bisher nicht leicht hatten, in ihrem Leben weiter zu helfen. Da wird mit den Gefühlen der Zuschauer Schindluder betrieben und ihnen erst noch wacker Kohle abgezockt.

Am ehrlichsten überhaupt, und da werden Sie vielleicht überrascht sein, ist meiner Meinung nach „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!!!“

Wie bitte??? werden Sie schreien.

Ganz einfach. Schauen Sie sich den Schund doch mal genauer an.
Sie werden sich unterhalten, Pseudo- und Ex-Stars werden im Dreck wühlen, exotisches Ungeziefer essen, während Sie gemütlich ein lecker Bierchen oder einen Prosecco eintüten können. Niemand macht Ihnen hier vor, dass hier die grosse Chance für ein versautes Leben wartet. Nein, Sie werden Menschen sehen, die vielleicht ihren Kopf ein paar Mal in der Zeitschrift gezeigt haben, die Sie jeweils unter der Trockenhaube beim Friseur lesen. Sie werden merken, dass auch Promis normale Menschen sind, besonders wenn sie es darauf anlegen, in einer solchen Sendung das Gegenteil zu beweisen.
Also freuen Sie sich und legen Sie die Beine hoch, wenn’s wieder heisst: „Ich bin ein Star…“, ganz unter dem Motto: Schlimmer geht’s immer.

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