Ich hab natürlich keine Lust, mal wieder als die blöde Zicke da zu stehen, die ich natürlich trotzdem bin. Doch muss ich eines anmerken: Fahren Sie niemals im Sommer mit guter Laune und einem schnellen Auto durch die Schweiz. Es ist ganz einfach furchtbar. All die Appenzeller und Schwyzer in ihren roten oder silbernen Toyotas und Subarus sind ja eine Sache. An diese Sorte von Mitbürger habe ich mich ja mittlerweile gewöhnt. Aber dann gibt es da noch die Tiefflieger hinter dem Steuer, die eigentlich mit Ganz-Auto-Warnweste unterwegs sein sollten: die Holländer.
Sorry Folks, ihr seid ja echt toll beim Feiern (es gibt nichts über einen holländischen Tischnachbarn im Vier-Stern-Hotel, der schon morgens um acht im Feinripp-Unterhemd, Bierwampe und weissen Socken in Sandalen rumlatscht). Aber das Autofahren ist definitiv nicht eure Stärke. Ein Beispiel gefällig?
Dienstagvormittag. Der Susten. Ein wahres Schmankerl für alle, die ein Auto haben, das mehr als 50 km/h schafft. Warum aber fährt der schwarze Audi mit ständig leuchtenden Bremslichtern und 30km/h den berg hoch? Warum reagiert der nicht auf mein Hupen? Und warum wurden wir von einer genervten Kuh überholt? Keine Antwort auf meine Fragen. Leider auch keinen Platz zum Überholen und leider auch kein Mitleid mit mir. Ich weiss ja aus eigener Erfahrung als Beinahe-Flachländerin, wie unglaublich herausfordernd so eine Passfahrt sein kann. Aber muss der das unbedingt heute (und vor mir!) ausprobieren?
Er fährt nicht rechts raus, um mich, die langsam aber sicher kochende, endlich durchzulassen. Nein, das macht er erst auf der Talfahrt. Dann allerdings fährt er auf die linke Spur (dieser Lebensmüde, bei Gegenverkehr!!) und winkt mich durch. Dass ich zu Tode erschrocken bin, merkt allerdings nur mein Beifahrer. Das nächste mal nehm‘ ich die Postkutsche.
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