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Behindert sein ist geil!

Seit dem 5. Juli läuft auf unserem Schweizer Staatsfarbenfernsehen „Üsi Badi“, für unsere Freunde, die des Alemannischen nicht mächtig sind „Unser Freibad“. Die Protagonisten dieser Doku-Soap sind sechs Menschen mit einer geistigen Behinderung. Sie werden während mehreren Wochen von einem Kamerateam an ihrem neuen Arbeitsplatz, der Badi St. Margarethen, begleitet. Mit dabei sind auch zwei professionelle Spielverderber, Betreuer oder Sozialpädagogen genannt.

Wir lernen schnell, dass diese sechs Menschen hochinteressant und wirklich liebenswert sind. In ihren Interessen und Talenten unterscheiden sie sich nicht vom Gros der Bevölkerung, die diese Sendung anschauen wird. Allerdings muss ich auch sagen, dass es einfache (und billige) Effekthascherei dieses Senders ist, sich bei sozial angehauchten Zuschauern anzubiedern. Schliesslich ist ja bald Sommerloch, oder?

Als toleranter Füdlibürger werden Sie nun vielleicht sagen: „Toll, diese Menschen mit speziellen Bedürfnissen, dass die mithelfen dürfen, ist aber eine schöne Sache. Ich bin auch für Integration, vor allem wenn die Leute so lieb und lustig sind.“

Ganz im Ernst, was Sie da im Fernsehen sehen, ist zwar bildhaft leicht verdaulich dargestellt und interessant, entspricht aber nicht dem Alltag ganz normaler, behinderter Menschen. Und dafür haben Sie mit der Abstimmung über den Finanzausgleich und der IV-Revision gesorgt. Fühlen Sie sich jetzt besser?

2 Trackbacks/Pingbacks

  1. […] die beiden Doku-Soaps „Üsi Badi“ und „Üse Zoo“, über Menschen mit einer geistigen Behinderung habe ich kaum ertragen. […]

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