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Gottschalk auf dem absteigenden Ast

Ich will ganz ehrlich sein: ich habe den Sender gewechselt, als Frau Berben Stierhoden ass. Mir erschien „Wetten dass“ plötzlich als so eine Art „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ auf öffentlich-rechtlichem Sendeplatz. Ich habe mich geekelt und das kommt bei mir wirklich selten vor. Mir ist nicht ganz klar, was bei diesem Sendekonzept momentan abgeht. Blick berichtet, dass die Zuschauer zu Hunderttausenden abwandern. Wundert mich nicht gross.

Vielleicht nochmals zum Anfang. Kevin James, unser aller King of Queens, war da. Dass der Typ eine Mütze aufhatte, fand ich schon mal ziemlich schräg – und unhöflich. Aber ich dachte mir: „Hey, der Typ ist ein Hollywoodstar, fett, klein. Und jetzt gehen ihm die Haare aus…“ Ich habe Verständnis für das Aufflackern der männlichen Eitelkeit während der Midlife Crisis. Dass er der Höhepunkt der Sendung sein würde, konnte in dem Moment niemand wissen.

Die Wetten waren wie immer langweilig. Die Schüler der Kinderwette hatte ich im übrigen im Verdacht einen Code zu verwenden – und zu bescheissen. Allerdings war’s mir zu blöd, ihn zu knacken.

Nach einer knappen Stunde jedenfalls habe ich den Sender gewechselt. ARTE. Das rät ja sogar Herr Reich-Ranicki. Und der hat schliesslich immer Recht.

Ganz im Ernst: mir fiel am nächsten Morgen fast die Zigarre in den Kaffee. Man sollte meinen, dass jetzt nicht mehr viel Peinlicheres kommen kann. Umgebracht wurde noch niemand vor laufender Kamera, während Gottschalk locker flockig moderiert. Ich sage nur: Pfui, ZDF…

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