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Ein Hoch auf den Autor

Die Geschichte ist rasch erzählt. Eine Astrotante wird erschossen aufgefunden. Ihr Mann hat ein Motiv, redet mit Engeln, hat eine Affäre. Ihr Stiefvater trägt langes, schmieriges Haar und besucht mit Vorliebe seine Schwiegermutter unter Verwendung eines falschen Bartes. Dann ist da noch eine Kräuterhexe mit Hund, ein Arzt sowie Batic, der hinkt. Und nun kann man sich zusammenreimen, wer der Mörder ist…

Ich beneide den Autor dieses Tatorts, denn er hat fertig gebracht, was nur wenige können: er hat eine einigermassen spannende, wenn auch nicht überraschend endende Story geschrieben, deren Figuren unglaublich lustige Namen wie „Pirol“ oder „Fefy* tragen. Darauf muss man erst mal kommen. Natürlich freut es uns Indianer sehr, dass für einmal eine Assistentin im Münchner Tatort aus unserem wunderschönen, radebrechenden Lande kommt. Leider tut mir die begabte Sabine Timoteo leid, die etwa das gleiche Mischmaschdeutsch spricht wie unser aller geliebter und verehrter Bundesadolfogi. Trotzdem wirkt sie mit ihrer burschikosen Art sehr einnehmend. Wäre doch wirklich schön, „Gabi Kunz, die Kollegin aus der Schweiz“ in einem der nächsten Folgen wiederzusehen.

Erwähnenswert am Münchner Tatort ist seit Michael Fitz‘ Abgang nicht mehr viel. Batic und Leitmayer ziehen ihr Machoding durch. München zeigt sich von seiner schönsten Seite. in „Gesang der toten Dinge“ erfreut uns jedoch die wunderbare Irm Hermann, die feengleich und mit klingender Stimme auftritt und gleich allen die Show stiehlt. Sie scheint förmlich aus innen heraus zu strahlen, da ist für einmal keine Spur von Fassbinders „mürrischer Spiesserin“.

Enttäuschend ist André Eisermanns Auftritt als Ehemann der Toten, der mit gleich mit zwei Erzengeln zu kommunizieren vermag. Er wirkt fehlbesetzt, leicht irre, irgendwie unterfordert. Vielleicht sollte der Mann keine Ausflüge mehr ins öffentlich-rechtliche Fernsehen unternehmen, ausser es handelt sich um eine Talkshow. Da ist er nämlich unschlagbar. Sogar Nina Hagen verehrt ihn.

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