Die letzten paar Wochen war ihnen nicht zu entkommen. in praktisch jeder freien Minute, vor der Tagesschau, nach dem Krimi und vor dem Kulturmagazin wurden wir darauf hingewiesen, dass ab dem 5. September endlich die hippe neue Ärzteserie auf SF1 läuft. Als Vorgeschmack auf das heimische Können wurde uns den ganzen Sommer lang das Serienfossil aus den 90ern „Die Direktorin“ mit der damals schon gutaussehenden Sabina Schneebeli serviert.
Ich muss zugeben, ich bin verwöhnt, seit ich jeden Montagabend mein Date mit Meredith Grey zelebriere. Dass die Heldin von „Tag und Nacht“ ausgerechnet „Meret“ heisst, tat ich erst als witzigen Zufall ab. Doch bei längerem Zusehen und -hören fällt einem auf, dass sich die Hintergrundmusik stark an „Grey’s Anatomy“ orientiert. Haben wir denn in der Schweiz keine talentierten Alternative Bands, die fähig sind, Loungemusic für eine Medizinersoap zu komponieren und spielen?
Natürlich habe ich schnell begriffen, dass die neuen Ärzte, die zwar nicht so gut aussehen wie ihre amerikanischen Serienkollegen, sofort zum Freitagabend-Mussprogramm gehören. Wenn einem Sabina nicht passt, dann ist da wenigstens Theaterurgestein Heidi Maria Glössner, die einem mit sanfter, warmer Stimme und einem goldenen Blick aus schwarz geschminkten Augen becirct. Von nun besuchen uns wöchentlich all jene TV-Stars aus vergangenen Zeiten; Mathias Gnädinger wird wohl in bälde den rumpelsurigen, immerzu fluchenden Hausmeister, Jörg Schneider den Buchhalter der Permanence geben. Und als Serienhöhepunkt wird Hans Schenk als Spitalpfarrer auftreten. Ehrlich. Darauf freue ich mich sehr.
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