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Matula macht’s möglich

Ich kannte Matula schon, als er erst 50 Jahre alt war, verwittert zwar, aber noch immer knackig und mit einer gewissen Chance, die man als Glückstreffer bezeichnen könnte, bei blutjungen Frauen. Matula spielte meist Billard, die holde Blondine im engen Trägertop neben sich, und freute sich aufs nächste, nicht mehr allzuferne Schäferstündchen. Mittlerweile ist Matula etwas älter geworden. Zwar mag er noch immer Bier, doch der Billardtisch, die Mädels und auch die topmoderne 80er Wohnung sind aus seinem Leben verschwunden. Matula streicht seine Wohnung selber, eine Tätigkeit, für die er früher eine 18jährige angestellt hätte, die in Hotpants und buntem Sweatshirt in seinen vier Wänden herumwirbelt.

Wie es scheint, ist auch an unserem liebsten Privatdetektiv das Alter nicht spurlos vorbei gegangen. Er wirkt wettergegerbt wie ein Bündner Bergbauer, leidet aber noch nicht unter Arthrose, was ein gutes Zeichen ist, denn er ist ja wirklich nicht mehr der Jüngste.

Auch die Drehbücher bei „Ein Fall für zwei“ werden nicht besser. Zwar hockt Helga noch immer hinter dem Empfang, die Haare schön frisiert und getönt, doch das alleine bringt noch nichts voran. Wie immer steckt die dröge Frankfurter Polizei einen Typen unschuldig ins Gefängnis. Seine Ex-Frau ist tot und sein Kind wartet auf eine Nierentransplantation, die jedoch seine Frau unter dem Einfluss eines Naturgurus verhindert hat. Das alleine scheint in der heutigen Zeit möglich und stellt sogar ein Mordmotiv dar. Ein Hoch auf die Ärzte und ihre Beeinflussungskunst!

Matula steckt wie immer seine Nase überall rein, flirtet mit der knapp volljährigen Kinderkrankenschwester und- kriegt wie immer gegen Ende des Films eins auf die Nase.

Ich frage mich im Ernst, wie diese Serie weitergehen soll. Klar, irgendwann wird der nette Rechtsanwalt wieder ausgewechselt und durch einen Jüngeren ersetzt. Matula bleibt und wird immer älter. Ich vermute, dass er bei einer Schlägerei aufgrund seiner beginnenden Osteoporose bleibende Schäden davonträgt und damit das Ende besiegelt sein wird. Ich wünschte ihm einen würdevollen Abgang. So wie seine Wohnung aussieht, hat er nicht die Kohle, sich einfach so in den Ruhestand zu begeben…

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