Prinz Harry kämpfte in Afghanistan an der Seite seiner Landessöhne (oder besser seiner Brüder) um die Welt von allen möglichen Übeltätern zu befreien. Insofern betrachtet, ist das nichts Schlimmes, denn seine Vorfahren haben ebenfalls nichts anderes getan. Im Gegensatz zu ihm lebten sie im Mittelalter und kämpften mit Pferd und Minne gegen Normannen und keuschheitsgürtelgeile Weibsbilder. Seit ein paar Tagen jedenfalls ist sein Einsatz in Afghanistan an die Öffentlichkeit gelangt, obwohl alle Paparazzi der Welt geschworen haben, nichts über seinen tapferen Dienst für sein VaterMutterGrossmutterland zu berichten. Jetzt ist er zurück, wurde von Bruder, Vater und Bodyguards am Flughafen abgeholt. Ich möchte ja nicht wissen, wie dieser Kerl nach mehreren Monaten in der Einöde riecht…
Das Schweizer Fernsehen, auch bekannt als zynisches Bundesfernsehen, unterstrich seinen Bericht über die Heimkehr des Partyprinzen als „Glückliche Tage in Afghanistan“.
Die Diskussion, ob man als Pazifist oder Pazifistin einen Krieg mit diesen Worten formulieren darf, überlasse ich dem gelangweilten Tagesschau-Publikum. Prinz Harry, aka Wales meinte in einem Interview, er habe sogar mit den Dolmetschern geraucht und gescherzt. Wie viele unschuldige Zivilisten tagtäglich dank diesen Kampfeinsätzen das Leben lassen, interessiert ihn nicht gross, schliesslich lässt er sich am Maschinengewehr filmen. Was denkt sich dieser Mensch in dieser Situation? Überlegt er sich denn gar nicht, dass er vielleicht irgendwann sein Land regiert? Gereichen ihm diese militärischen Würden zur Ehre?
Als fonduegeschwängerter Zuschauer sitze ich etwas verunsichert vor der Kiste. Was will mir dieser Beitrag klar machen? Muss ich jetzt Mitleid haben, dass Prinz Harry nicht mehr kämpfen und morden darf? Oder soll ich mich freuen, dass dieses rothaarige Milchgesicht eines meiner Lieblingsländer verteidigt?
Post a Comment