Kerner kocht seit ein paar Jahren. Mit grossem Erfolg.
Wiener, Lafer, Mälzer und Konsorten sind in unregelmässigen Abständen dabei. Toll.
Ich persönlich bin ein grosser Fan von gutem Essen. Und ich mag Köche. Sie sind lustig, haben witzige Gesichtsbehaarungen und immer was zu erzählen.
„Kerner kocht“ sei aus einer Notlage entstanden, da der geladene Gast Clooney nicht an der geplanten Sendung habe teilnehmen können. Clooney litt unter einem Bandscheibenvorfall. Ich finde Clooney mit Bandscheibenvorfall immer noch unterhaltsamer als den zwanghaft gut gelaunten Kerner.
Kerner steht seit ein paar Monaten jedoch unter besonderer Beobachtung des Fernsehrates. Sein jüngstes Gesellenstück, die schlechte Gesprächsführung während einer Sendung mit Eva Hermann (aka the one and only Eva), ist nur ein Fauxpas in einer langen Reihe von fragwürdigen journalistischen Arbeiten. So interviewte er nach dem Amoklauf von Erfurt einen elfjährigen Jungen, der zur Tatzeit am Tatort war. Er befragte ebenfalls ein Vergewaltigungsopfer, was ihm als „medialer“ Missbrauch angelastet wurde.
In diesem Licht erscheint mir „Kerner kocht“ in einem lächerlichen Bild. Die gute Laune ist verdächtig und die Tatsache, dass Kerner jene Sendung aus „Zeitnot“ abgeben will, bestätigt, dass es ihn eigentlich nach ernstem Journalismus dürstet. Gute Interviewpartner gibts schliesslich genug. Ich meine, ich wollte schon immer wissen, welche schlimmen Kindheitserinnerungen stillgelegte Diktatoren hinter sich haben und wie Verona Pooth mit ihrem gestrandeten FranJo zurecht kommt…
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