John Wayne wäre dieser Tage 100 Jahre alt geworden, wenn er nicht schon vor 30 Jahren gestorben wäre. Aber wir brauchen uns nicht zu grämen, denn er hat uns viele würdige Söhne hinterlassen. Einer davon ist Horacio Kane, der Sheriff aus CSI Miami. Dieser Mann hat die schnellsten Hände der Welt und zögert keinen Moment, die Waffe zu ziehen und einen am Boden liegenden, schwerverletzten Latino-Mafioso aus nächster Nähe zu erschiessen.
Horacio Kane hat knallrote Haare und furchtbar bleiche Haut. Ich vermute, er ist der Nachkomme irischer Einwanderer. Meistens trägt er schwarze Kleidung. Er spricht nicht viel, aber was er sagt, ist wichtig und meistens das letzte, was sein noch lebendes Gegenüber zu hören bekommt.
Er ist das Sexsymbol der einsamen Frau mitte 40. Ich habe einige Freundinnen, die für eine wilde Nacht mit ihm ihr sorgenfreies Familienleben, ihr Haus und die Katze aufgeben würden.
CSI Miami ist wirklich wahrheitsgetreu gedreht. Einige Szenen erinnern mich zwar an jene Actionfilm-Triologie mit Keanu Reeves, aber das ist ja nicht so wichtig. Was mich wundert, ist die Tatsache, dass in den wenigsten US-Serien-Importen lebensechte Amerikaner gezeigt werden (übergewichtige, teiggesichtige white-trash-Bürger). Auch in CSI Miami spielen nur Model-Typen mit. Wenigstens werden für die Gangsterrollen zahllose Latinos engagiert…
Seit ich CSI Miami kenne, weiss ich, wie diese Stadt funktioniert. Die meisten Häuser haben einen Swimmingpool im Innenhof und überall schwimmen Alligatoren herum. Wenn man in Miami stirbt, dann meistens im Kugelhagel tollwütiger Mafiosi. Ich bin wirklich froh, dass es diese Serie gibt…
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