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Ein Harry für alle Fälle

Ich liebte Harald mit 16, als ich ein Jahr in der mir etwas fremden Romandie verbrachte.
Sein damaliges Buch Tränen im Aquarium begleitete mich durch die Wirren meiner Pubertät. Wenn ich mal zuhause übernachtete, zog ich mir schmidteinander rein. Mir schien er damals als die deutsche Verkörperung des Geistes von Monty Python. Ich wurde langsam älter. Ich denke noch heute an jene Folgen von Versteckte Kamera,die Harald moderierte, und bei denen mir durch den Kopf fuhr, dass der mal ein ganz Grosser wird.
Zuerst war ich traurig, dass er einfach zu SAT1 ging. Dann gehörte er zu meinem Nachtritual nach der Arbeit. Die ersten 20 Minuten der Show waren wundervoll, die prominenten Gäste nur noch Beigemüse, so wie bei einer Minestrone.

Ich lernte weiter, während er ein Jahr lang auf Weltreise ging. Ich staunte nicht schlecht, als er beim öffentlich-rechtlichen ARD einen Platz zum Weiterschnöden fand. Doch ich beklagte mich nicht, denn ich war froh, Manuel und die charmante Französin wieder an seiner Seite zu sehen.

Über ihn zu meckern fällt mir recht schwer, denn über Vorbilder (beziehungsweise deren Ghostwriter) was negatives zu schreiben ist ein Kratzen an der eigenen Oberfläche. Das lass ich lieber und spar mir das fürs Alter auf.

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